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PROBLEME FÜR ESPORTLER
« am: Montag, 14 März 2005 | 15:53 »
PROBLEME FÜR ESPORTLER

Ausgesperrte Europameister

Eben sind sie bei den "World Cyber Games" in Hannover Europameister geworden, jetzt stehen Deutschlands eSportler vor einem Problem: Nach einem aktuellen Gerichtsurteil dürften viele von ihnen bald von öffentlichen Wettkämpfen ausgeschlossen werden - weil sie zu jung sind.

Man stelle sich folgendes Szenario vor: Deutschland feiert bei den Europameisterschaften der Leichathleten einen überraschenden Mannschaftssieg. Nicht nur die Weitspringer gewinnen, auch im Kugelstoßen und im Sprint holen deutsche Sportler Gold, man ist Erster im Medaillenspiegel. Parallel dazu wird zu Hause ein Grundsatzurteil gefällt: Auf Sportplätze dürfen ab jetzt nur noch Erwachsene, weniger als 18 Jahre alten Nachwuchshoffnungen ist der Zutritt zu Aschenbahn und Sandgrube verboten.

Als ebenso absurd empfinden Deutschlands LAN-Spieler ihre aktuelle Situation: Eben hat man am Wochenende bei den "World Cyber Games" im Rahmen der Cebit einen Sensationserfolg eingefahren - und nun soll man nicht mehr trainieren dürfen. Denn das Bundesverwaltungsgericht hat ein Urteil bestätigt, das minderjährigen eSportlern Probleme bereiten dürfte: Internetcafés, in denen die Computer in wesentlichem Unfang für Spiele genutzt werden, sind als Spielhallen zu betrachten. Sie brauchen deshalb eine entsprechende Erlaubnis und müssen Jugendlichen unter 18 die Tür weisen. Die frischgebackenen Europameister aus Deutschland sind erzürnt - denn viele unter ihnen dürften nach dem Urteil nicht mehr im Internetcafé um die Ecke trainieren.

"Dieses Urteil bedroht die eSport-Szene in Deutschland, weil in vielen Internetcafés regelmäßig eSport betrieben wird", meint der deutsche eSport-Bund (esb). Daneben sei völlig offen, inwieweit der Richterspruch auch auf LAN-Partys und eSport-Veranstaltungen anzuwenden sei. Die Gamer würden dadurch "unübersehbaren sowie nicht gerechtfertigten Haftungsrisiken ausgesetzt".

Eine sehr weit gehende Auslegung des Urteils könnte auch Veranstaltungen wie den "World Cyber Games" Probleme bereiten. Niklas Timmermann, neuer Europameister im Rennspiel "Need for Speed Underground 2", und Amin Ben Said, Gewinner in der Fußballsimulation "FIFA Soccer 2005", hätten dann gar nicht in die Halle gedurft: Beide sind erst 17 Jahre alt.

Erfolgreich waren die deutschen Daddler daneben übrigens in den Kategorien "Starcraft: Broodwar" und "Halo 2", in "Counter Strike 1.6" sprang ein dritter Platz heraus.

(gefunden bei http://www.spiegel.de)